850 Jahre (Pfarre) Friedersbach

Veröffentlichungsdatum22.06.2009Lesedauer1 Minute

Am 18. September 1159 weilte Bischof Konrad von Passau im Stift Zwettl, um hier, nach Bitten von Abt Rapoto und Albero III. von Kuenring, die eben fertiggestellte Klosterkirche zu weihen. Bei dieser Gelegenheit baten der Bruder des Bischofs, Herzog Heinrich II. Jasomirgott sowie dessen Dienstmann Hartung von Rauhenegg mit seinen Söhnen Albero, Otto und Ortolf, den Kirchenfürsten, die bereits bestehende Kapelle in Friedersbach zur Pfarrkirche zu erheben und die Grenzen des Pfarrsprengels festzulegen.
Die Urkunde, die über diesen Rechtsakt ausgestellt wurde, nennt zum ersten Mal den Ort Friedersbach (als Fridreichspach) und beschreibt den Verlauf der Pfarrgrenzen, der sich bis heute kaum verändert hat. Zur materiellen Versorgung des Pfarrers sollte der Drittelzehent der Untertanen in dem umschriebenen Gebiet dienen. Mit diesem Dokument wurde nicht nur die Pfarre Friedersbach gegründet und dotiert, es regelte darüber hinaus vor allem die Besitzansprüche der Grundherrschaften in diesem neuen Siedlungsgebiet, speziell jener der späteren Herrschaft Lichtenfels, die damals ihren Sitz wahrscheinlich noch im Bereich der Friedersbacher Kirche hatte.
Diese Urkunde ist im Laufe der Zeit verloren gegangen. Das NÖ Landesarchiv in St. Pölten bewahrt aber ein Notariatsdokument von 1404 auf.
Der Kultur- und Medienverein Waldviertel mit Sitz in Friedersbach bringt im dortigen Pfarrhof vom 23. Mai bis Ende August mit der Ausstellung „Mensch in der Zeit“ Bilder und Informationen über das Leben und Wirtschaften im Raum Friedersbach in früherer Zeit. Die Ausstellung ist jeweils nach der Sonntagsmesse von 9.00 bis 11.00 Uhr geöffnet.